Geburtstermin berechnen: Der genaue Schwangerschaftsrechner von Ärzten empfohlen

Wussten Sie, dass nur etwa 4% aller Babys tatsächlich am errechneten Geburtstermin berechnen zur Welt kommen? Die meisten werdenden Eltern sind überrascht, wenn sie diese Zahl hören. Noch interessanter wird es, wenn man bedenkt, dass 90% aller Geburten in einem Zeitfenster von zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach dem berechneten Termin stattfinden.
Während eine Schwangerschaft von der Befruchtung bis zur Geburt durchschnittlich 266 Tage (38 Wochen) dauert, wird der Entbindungstermin berechnen in der medizinischen Praxis anders angesetzt. Da der genaue Zeugungstag meist unbekannt ist, beginnt die Schwangerschaftswoche berechnen am ersten Tag der letzten Periode, wodurch sich die Schwangerschaftsdauer rechnerisch auf 280 Tage oder 40 Wochen verlängert. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mit unserem Geburtstermin Rechner zuverlässig Ihre SSW berechnen können und was Sie über die verschiedenen Phasen Ihrer Schwangerschaft wissen sollten.
Wie wird der Geburtstermin berechnet?
Die Berechnung des Geburtstermins ist eine der ersten wichtigen Informationen für werdende Eltern. Eine Schwangerschaft dauert im Durchschnitt 40 Wochen bzw. 280 Tage, ausgehend vom ersten Tag der letzten Regelblutung. Ärzte nutzen dabei verschiedene Methoden, um den Entbindungstermin möglichst genau zu bestimmen. Schauen wir uns diese Methoden genauer an.
Die Naegele-Regel einfach erklärt
Die bekannteste Methode zur Berechnung des Geburtstermins ist die nach dem Heidelberger Gynäkologen Franz Naegele benannte Naegele-Regel. Diese Formel ist einfach anzuwenden:
Geburtstermin = Erster Tag der letzten Periode + 7 Tage - 3 Monate + 1 Jahr
Alternativ können Sie auch rechnen: Erster Tag der letzten Periode + 9 Monate + 7 Tage. Ein Beispiel: Wenn Ihre letzte Regelblutung am 05.05.2025 begann, wäre der errechnete Geburtstermin der 12.02.2026.
Zykluslänge und Eisprung berücksichtigen
Die Standard-Naegele-Regel geht von einem regelmäßigen 28-Tage-Zyklus aus. Allerdings haben nicht alle Frauen einen solchen Zyklus, weshalb es eine erweiterte Naegele-Regel gibt:
Geburtstermin = Erster Tag der letzten Periode + 7 Tage - 3 Monate + 1 Jahr +/- Abweichung in Tagen von einem 28-Tage-Zyklus
Bei einem längeren Zyklus von beispielsweise 32 Tagen müssen Sie 4 zusätzliche Tage hinzurechnen. Ist Ihr Zyklus kürzer, etwa 26 Tage, ziehen Sie 2 Tage ab. Diese Anpassung ist wichtig, da sich bei abweichenden Zykluslängen der Eisprung und damit der Zeitpunkt der Befruchtung verschiebt.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass eine Frau biologisch gesehen nur 38 Wochen (266 Tage) schwanger ist, gerechnet ab der Befruchtung. Die zusätzlichen zwei Wochen entstehen durch die Berechnung ab dem ersten Tag der letzten Periode.
Berechnung bei künstlicher Befruchtung
Bei einer künstlichen Befruchtung wie IVF oder ICSI ist der genaue Tag der Empfängnis bekannt, was die Berechnung des Geburtstermins präziser macht. Hier wird statt der Naegele-Regel die Konzeptionsmethode angewendet:
Geburtstermin = Tag der Befruchtung + 266 Tage
Für Embryotransfers gelten besondere Berechnungen:
Bei einem 3 Tage alten Embryo: Geburtstermin = Tag des Embryotransfers + 263 Tage
Bei einem 5 Tage alten Embryo (Blastozyste): Geburtstermin = Tag des Embryotransfers + 261 Tage
Außerdem ist interessant zu wissen, dass nur etwa 5% der Frauen tatsächlich an ihrem exakten Geburtstermin entbinden. Der errechnete Termin gibt lediglich den Tag mit der größten Geburtswahrscheinlichkeit an.
SSW berechnen: So funktioniert der Schwangerschaftsrechner
Der SSW-Rechner ist ein praktisches Werkzeug, das werdenden Eltern schnell und einfach zeigt, in welcher Schwangerschaftswoche sie sich befinden. Mit nur wenigen Klicks erhalten Sie nicht nur Ihre aktuelle SSW, sondern auch wichtige Informationen wie den voraussichtlichen Geburtstermin und den Beginn des Mutterschutzes.
Was Sie für die Berechnung benötigen
Für die genaue Berechnung Ihrer Schwangerschaftswoche benötigen Sie hauptsächlich zwei Angaben:
Den ersten Tag Ihrer letzten Regelblutung
Ihre durchschnittliche Zykluslänge (falls bekannt)
Falls Sie Ihre Zykluslänge nicht kennen, können Sie den Standardwert von 28 Tagen verwenden. Die Zyklusdauer ermitteln Sie übrigens ganz einfach, indem Sie die Tage zwischen dem ersten Tag Ihrer letzten Periode und dem letzten Tag vor der nächsten Blutung zählen.
Bei künstlicher Befruchtung werden hingegen andere Daten herangezogen:
Das Datum des Embryotransfers
Das Alter des Embryos zum Zeitpunkt des Transfers
Beispielrechnung mit dem SSW-Rechner
Nehmen wir an, der erste Tag Ihrer letzten Periode war der 30.06.2025. Bei einem 28-Tage-Zyklus würde der Rechner folgende Ergebnisse liefern:
Aktuelle Schwangerschaftswoche: 2. SSW
Voraussichtlicher Geburtstermin: 07.04.2026
Beginn des Mutterschutzes: etwa 24.02.2026 (6 Wochen vor dem errechneten Termin)
Der im Mutterpass eingetragene Geburtstermin ist übrigens auch die Grundlage für den gesetzlichen Mutterschutz.
Wie genau ist der Geburtstermin-Rechner?
Obwohl der SSW-Rechner ein hilfreiches Instrument ist, sollten Sie wissen, dass nur etwa 4% aller Schwangerschaften genau am errechneten Termin enden. Medizinisch betrachtet gilt als "termingerecht" eine Geburt, die drei Wochen vor bis zwei Wochen nach dem errechneten Datum stattfindet.
Verschiedene Faktoren können die Genauigkeit beeinflussen:
Unregelmäßige Zyklen
Unsicherheit über den Beginn der letzten Periode
Daher kann Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt bei der ersten Vorsorgeuntersuchung (zwischen der 5. und 12. SSW) mittels Ultraschall eine genauere Bestimmung vornehmen. In dieser frühen Phase wachsen alle Embryos etwa gleich schnell, was eine präzisere Terminbestimmung ermöglicht.
Trimester und Entwicklung: Was passiert wann?
Eine Schwangerschaft wird in drei wichtige Abschnitte von je etwa drei Monaten unterteilt – die sogenannten Trimester. Jedes dieser Drittel hat seine besonderen Merkmale und Entwicklungsschritte für Mutter und Kind. Während Sie Ihre Schwangerschaftswoche berechnen, ist es hilfreich zu wissen, was in den verschiedenen Phasen passiert.
1. Trimester: Die ersten 12 Wochen
Das erste Trimester umfasst die Wochen 1 bis 12, wobei Sie in den ersten beiden Wochen eigentlich noch gar nicht schwanger sind. Der Grund: Als Beginn der Schwangerschaft gilt der Zeitpunkt der letzten Monatsblutung, obwohl die Befruchtung erst etwa zwei Wochen später stattfindet.
In dieser Phase entwickelt sich Ihr Baby mit atemberaubendem Tempo. Aus einer befruchteten Eizelle wird ein kleiner Fötus, der bereits über alle lebensnotwendigen Organe verfügt. Ab der sechsten Schwangerschaftswoche beginnt das Herz zu schlagen, und bis zur zwölften Woche sind alle Organe angelegt. Am Ende des ersten Trimesters wiegt Ihr Baby etwa 20 Gramm und misst 6-7 Zentimeter.
2. Trimester: Wachstum und erste Bewegungen
Das zweite Trimester (Wochen 13 bis 27) gilt oft als angenehmste Phase. Die anfängliche Übelkeit lässt nach, und Sie haben wieder mehr Energie. Ihr Baby entwickelt sich nun in großen Schritten weiter:
Ab der 14. SSW sind die äußeren Geschlechtsorgane unterscheidbar
Das Gehirn und Nervensystem entwickeln sich rasant
Das Baby trainiert seine Muskeln durch Beugen und Strecken
Es entwickelt eigene Schlaf- und Wachphasen
Ein besonderes Highlight: Zwischen der 18. und 24. Woche spüren Sie vermutlich die ersten Bewegungen Ihres Kindes – zunächst wie ein zartes Flattern, später als deutliche Tritte.
3. Trimester: Vorbereitung auf die Geburt
Im dritten Trimester (Woche 28 bis zur Geburt) hat der Organismus Ihres Kindes seine grundlegende Entwicklung abgeschlossen und muss nun hauptsächlich noch wachsen. Wichtige Ereignisse sind:
Der Fötus nimmt seine endgültige Geburtsposition ein, meist mit dem Kopf nach unten. Ab der 37. SSW gilt Ihr Baby als vollständig entwickelt – eine Geburt wäre nun keine Frühgeburt mehr. Interessanterweise kommen nur etwa 5% aller Babys genau am errechneten Geburtstermin zur Welt.
In dieser Phase bereitet sich auch Ihr Körper auf die Geburt vor: Das Hormon Relaxin lockert das Gewebe rund um das Becken, und Prostaglandine bereiten die Gebärmutter auf die Wehen vor. Viele Frauen erleben nun einen verstärkten Nestbautrieb – ein natürlicher Impuls, alles für die Ankunft des Babys vorzubereiten.
Warum es wichtig ist, die Schwangerschaftswoche zu kennen
Die genaue Kenntnis Ihrer Schwangerschaftswoche ist nicht nur interessant, sondern hat auch praktische Vorteile. Die Bestimmung des errechneten Geburtstermins bildet die Grundlage für wichtige gesundheitliche und organisatorische Entscheidungen während der gesamten Schwangerschaft.
Mutterschutz und Elternzeit planen
In Deutschland wird der Beginn des Mutterschutzes anhand des errechneten Geburtstermins festgelegt. Der Mutterschutz beginnt sechs Wochen vor dem berechneten Entbindungstermin und endet acht Wochen nach der Geburt. Bei Mehrlingsgeburten, Frühgeburten (unter 2.500 Gramm) oder bei der Geburt eines Kindes mit Behinderung verlängert sich die Schutzfrist nach der Entbindung auf zwölf Wochen.
Für die Elternzeit gelten ebenfalls bestimmte Fristen: Väter müssen ihren Antrag spätestens sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beim Arbeitgeber einreichen. Mütter können erst nach dem Mutterschutz in Elternzeit gehen und sollten den Antrag sieben Wochen vor Ende der Mutterschutzfrist stellen.
Arzttermine und Vorsorgeuntersuchungen
Die Schwangerschaftsvorsorge folgt einem festen Zeitplan. Zunächst sind die Vorsorgetermine monatlich vorgesehen, ab der 32. Schwangerschaftswoche finden sie dann alle zwei Wochen statt. Diese regelmäßigen Untersuchungen sind entscheidend, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu überwachen.
Zudem sind im Verlauf der Schwangerschaft drei wichtige Ultraschalluntersuchungen vorgesehen: zwischen der 9. und 12. SSW, der 19. und 22. SSW sowie der 29. und 32. SSW. Um den Rhesusfaktor zu bestimmen, wird ab der 23. SSW ein Antikörper-Suchtest durchgeführt.
Geburtsvorbereitung und Kliniktasche
Etwa vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollten Sie Ihre Kliniktasche packen. Bei Mehrlingsschwangerschaften empfiehlt es sich sogar, dies bereits ab der 28.-30. SSW zu tun. Eine gut vorbereitete Tasche enthält alle wichtigen Dokumente wie Mutterpass, Personalausweis und Versicherungskarte sowie persönliche Dinge für den Aufenthalt im Kreißsaal und auf der Wochenbettstation.
Ab der 36. Schwangerschaftswoche sollte die Kliniktasche definitiv bereitstehen. Dies gilt übrigens auch bei einer geplanten Hausgeburt, da unvorhergesehene Komplikationen einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen könnten.
Fazit
Die Schwangerschaft stellt zweifellos eine der aufregendsten Zeiten im Leben werdender Eltern dar. Obwohl der errechnete Geburtstermin lediglich eine Orientierungshilfe bietet – schließlich kommen nur etwa 4% aller Babys tatsächlich an diesem Tag zur Welt – bildet er dennoch eine wichtige Grundlage für Ihre gesamte Schwangerschaftsplanung.
Unser Geburtstermin-Rechner ermöglicht es Ihnen, sowohl den voraussichtlichen Entbindungstermin als auch Ihre aktuelle Schwangerschaftswoche zuverlässig zu bestimmen. Diese Informationen helfen Ihnen dabei, die drei Trimester mit ihren jeweils spezifischen Entwicklungsschritten besser zu verstehen und entsprechend zu planen.
Besonders praktisch erweist sich die genaue Kenntnis Ihrer SSW für die Organisation des Mutterschutzes und der Elternzeit. Darüber hinaus können Sie Vorsorgeuntersuchungen optimal planen und rechtzeitig mit den Vorbereitungen für die Geburt beginnen. Die Kliniktasche sollte spätestens ab der 36. SSW gepackt und bereit sein – bei Mehrlingsschwangerschaften sogar noch früher.
Denken Sie daran, dass jede Schwangerschaft einzigartig verläuft. Der errechnete Termin markiert lediglich die Mitte eines fünfwöchigen Zeitfensters, in dem Ihr Kind wahrscheinlich zur Welt kommen wird. Unabhängig davon, ob Ihr Baby pünktlich, früher oder später erscheint – die Vorfreude auf das neue Familienmitglied bleibt bestehen.
Nutzen Sie daher unseren Schwangerschaftsrechner als hilfreichen Begleiter durch diese besondere Zeit und genießen Sie jeden Moment der Vorbereitungen auf Ihr Baby. Die Schwangerschaft vergeht oftmals schneller als gedacht, und bald schon werden Sie Ihr kleines Wunder in den Armen halten.
FAQs
Wie genau ist der errechnete Geburtstermin? Der errechnete Geburtstermin ist nur eine Schätzung. Tatsächlich kommen nur etwa 4% der Babys am errechneten Termin zur Welt. Die meisten Geburten finden in einem Zeitraum von zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach dem berechneten Datum statt.
Wie berechnet man den Geburtstermin? Der Geburtstermin wird in der Regel mit der Naegele-Regel berechnet: Man addiert zum ersten Tag der letzten Periode 7 Tage, zieht 3 Monate ab und addiert 1 Jahr. Bei unregelmäßigen Zyklen kann eine angepasste Berechnung notwendig sein.
Was sind die wichtigsten Entwicklungsschritte in den drei Trimestern? Im ersten Trimester entwickeln sich alle lebenswichtigen Organe. Das zweite Trimester ist geprägt von Wachstum und ersten Bewegungen des Babys. Im dritten Trimester bereiten sich Mutter und Kind auf die Geburt vor, und das Baby nimmt seine Geburtsposition ein.
Wann beginnt der Mutterschutz in Deutschland? Der Mutterschutz in Deutschland beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet in der Regel acht Wochen nach der Geburt. Bei Mehrlingen oder Frühgeburten kann sich die Schutzfrist nach der Entbindung auf zwölf Wochen verlängern.
Ab wann sollte die Kliniktasche gepackt sein? Es wird empfohlen, die Kliniktasche etwa vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zu packen. Bei Mehrlingsschwangerschaften sollte dies sogar schon ab der 28.-30. Schwangerschaftswoche geschehen. Spätestens ab der 36. Woche sollte die Tasche in jedem Fall bereitstehen.
![]() | Marie Hoffmann ist leidenschaftliche Bloggerin und Expertin für Themen rund um Schwangerschaft, Babyalltag und Babyausstattung. Als Mutter von zwei Kindern kennt sie die kleinen und großen Herausforderungen, die junge Eltern täglich begleiten. Mit viel Einfühlungsvermögen und einer großen Portion Neugier teilt Marie ihre persönlichen Erfahrungen, gibt praktische Tipps und spricht offen über Unsicherheiten und Fragen, die viele Eltern beschäftigen. |
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