Neue Studie zu Muttermilch-Zuckern: Weniger Infekte, stärkere Darmflora

Worum es in der Studie geht Eine aktuelle randomisierte, kontrollierte Studie aus dem Fachjournal Gut Microbes (2023) hat untersucht, wie sich sogenannte humane Milch-Oligosaccharide (HMOs) in Säuglingsnahrung auf die Gesundheit von Babys auswirken. HMOs sind besondere Kohlenhydrate, die natürlicherweise in Muttermilch vorkommen. Sie nähren nützliche Darmbakterien, unterstützen die Entwicklung des Immunsystems und gelten als ein wichtiger Baustein für die frühe Gesundheit.
Was wurde gemacht
- Teilnehmende: gesunde, termingeborene Babys, die mit Säuglingsnahrung gefüttert wurden
- Vergleich: Standardnahrung ohne HMOs vs. Nahrung, die mehrere HMOs enthielt (z. B. 2’-Fucosyllactose und LNnT)
- Beobachtungszeitraum: die ersten Lebensmonate bis zum Ende des ersten Lebensjahres
- Erhobene Daten: Häufigkeit von Infekten (insbesondere Atemwege), Antibiotikaverordnungen, Darmmikrobiom, Wachstum und Verträglichkeit
Die wichtigsten Ergebnisse
- Weniger Infekte: Babys, die HMO-angereicherte Nahrung bekamen, hatten im Schnitt weniger Atemwegsinfekte und benötigten seltener Antibiotika als die Vergleichsgruppe.
- Darmflora näher an gestillten Babys: Das Darmmikrobiom entwickelte sich in Richtung eines „stilltypischen“ Profils mit mehr nützlichen Bifidobakterien.
- Gute Verträglichkeit und normales Wachstum: Die HMO-Nahrung wurde gut vertragen; Wachstum und Stuhlgewohnheiten lagen im erwarteten Bereich.
- Kein Ersatz für Stillen: Stillen bleibt der Goldstandard. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass HMOs in Säuglingsnahrung bestimmte Vorteile der Muttermilch teilweise nachbilden können.
Wie ordnen Forschende das ein
- Der Befund passt zu früheren Studien: Schon mehrere Untersuchungen zeigten, dass einzelne oder kombinierte HMOs Infekte reduzieren und die Darmflora positiv beeinflussen können.
- Wichtig bleibt die Gesamtperspektive: Ernährung, Schlaf, Impfschutz, Rauchfreiheit in der Umgebung, Händehygiene und gute Raumluftqualität wirken zusammen. HMOs sind ein Baustein – nicht die einzige Stellschraube.
- Forschung läuft weiter: Es gibt über 100 HMOs in Muttermilch. Studien prüfen gerade, welche Kombinationen und Dosierungen in der Säuglingsnahrung am meisten bewirken und welche Babys besonders profitieren.
Was bedeutet das für Ihren Alltag
- Wenn Sie stillen möchten: Holen Sie sich früh Unterstützung, zum Beispiel durch Hebammen, Still- und Laktationsberatung. Häufig lassen sich Startschwierigkeiten gut lösen. Stillen bietet umfassenden Schutz und ist optimal auf Ihr Baby abgestimmt.
- Wenn Sie zufüttern oder nicht stillen: Achten Sie bei der Auswahl der Säuglingsnahrung auf die Zutatenliste. Produkte mit ausgewiesenen HMOs (z. B. 2’-FL, LNnT) können laut aktueller Studienlage Infektzeiten reduzieren und die Darmflora unterstützen.
- Verträglichkeit beobachten: Jedes Baby ist einzigartig. Notieren Sie, wie Ihr Kind die Nahrung verträgt (Trinkmenge, Wohlbefinden, Stuhl). Sprechen Sie bei Unsicherheiten mit Ihrer Kinderarztpraxis.
- Immunsystem ganzheitlich stärken:
- Rauchfreie Umgebung und regelmäßiges Lüften
- Altersgerechte Impfungen einhalten
- Sanfte Handhygiene im Alltag
- Viel Nähe, Kuscheln und Schlafrhythmus unterstützen – auch das reguliert Stress und stärkt Abwehrkräfte
- Praktische Babyausstattung mitdenken: Ein gut sitzender Schlafsack, ein leises Babyphon, ein angenehmes Nachtlicht und eine passende Matratze unterstützen ruhige Nächte – erholsamer Schlaf hilft dem Immunsystem ebenfalls.
Tipps für den Einkauf
- Transparent informieren: Achten Sie auf klar ausgewiesene HMOs in der Zutatenliste und auf unabhängige Prüfzeichen.
- Ganzes Set planen: Neben Nahrung sind saubere Babyflaschen, eine hygienische Wickelumgebung und eine gut zu reinigende Wickelauflage wichtig.
- Beratung nutzen: Eine kompetente, persönliche Beratung hilft, die passende Lösung für Ihr Baby zu finden – von der Wahl der Säuglingsnahrung bis zur Auswahl von Babyflaschen, Schlafsack oder Babybett.
Was Sie mitnehmen können
- Stillen bleibt die erste Wahl, wenn es für Sie und Ihr Baby passt.
- Für Familien, die zufüttern oder Flaschennahrung nutzen, kann eine HMO-angereicherte Säuglingsnahrung laut aktueller Studienlage das Infektgeschehen mildern und die Darmflora fördern.
- Beobachten Sie Ihr Baby, bleiben Sie in engem Austausch mit Fachpersonen – und wählen Sie eine Babyausstattung, die Ihren Alltag einfach, sicher und komfortabel macht.
Hinweis zu den Quellen Die oben beschriebenen Ergebnisse basieren auf einer randomisierten, kontrollierten Studie (Gut Microbes, 2023) und werden durch weitere peer-reviewte Arbeiten gestützt, in denen 2’-Fucosyllactose und LNnT in Säuglingsnahrung untersucht wurden. Wenn Sie die Originalstudien lesen möchten, nennen wir Ihnen gern konkrete Literaturhinweise.
![]() | Marie Hoffmann ist leidenschaftliche Bloggerin und Expertin für Themen rund um Schwangerschaft, Babyalltag und Babyausstattung. Als Mutter von zwei Kindern kennt sie die kleinen und großen Herausforderungen, die junge Eltern täglich begleiten. Mit viel Einfühlungsvermögen und einer großen Portion Neugier teilt Marie ihre persönlichen Erfahrungen, gibt praktische Tipps und spricht offen über Unsicherheiten und Fragen, die viele Eltern beschäftigen. |
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