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Tipps für werdende Väter: Was ich nach 1000+ Geburtsbegleitungen gelernt habe

01.07.2025 Geburt
Tipps für werdende Väter: Was ich nach 1000+ Geburtsbegleitungen gelernt habe -

Tipps für werdende Väter sind oft rar gesät, obwohl ihre Rolle bei der Geburt entscheidend für eine positive Erfahrung sein kann. Nach mehr als 1000 Geburtsbegleitungen habe ich gesehen, wie verunsichert viele Männer im Kreißsaal wirken, wenn der große Moment naht. Tatsächlich fühlen sich etwa 80% der werdenden Väter unzureichend auf ihre Aufgaben während der Geburt vorbereitet.

Besonders wichtig ist es deshalb, dass du als werdender Vater konkrete Handlungsstrategien kennst. Während manche Männer befürchten, nur Zuschauer zu sein, zeigt meine Erfahrung das Gegenteil: Du kannst aktiv zum Geburtserlebnis beitragen. In diesem Artikel teile ich praxiserprobte Tipps, die ich in über einem Jahrzehnt Geburtsbegleitung gesammelt habe – von der gemeinsamen Vorbereitung bis zu den ersten kostbaren Stunden mit eurem Neugeborenen.

Was werdende Väter vor der Geburt wissen sollten

Die Vorbereitungsphase vor der Geburt ist für werdende Väter eine entscheidende Zeit, in der wichtige Grundlagen für die Unterstützung der Partnerin gelegt werden. Zwei wesentliche Erkenntnisse solltest du verinnerlichen: Eine Geburt lässt sich kaum planen – und dennoch ist genau diese Planung unverzichtbar, da sie Sicherheit gibt.

Geburtsvorbereitung gemeinsam planen

Ein gemeinsamer Geburtsvorbereitungskurs bildet das Fundament für deine Rolle als Unterstützer. Studien zeigen, dass Väter dann bei der Geburt häufiger übermäßigen Stress erleben, wenn sie nicht aus freien Stücken bei der Geburt dabei sind. Deshalb ist es wichtig, diese Entscheidung bewusst zu treffen und nicht nur, "weil man das heute so macht".

Während des Kurses lernst du wertvolle Techniken wie:

  • Atemanleitungen für deine Partnerin

  • Massagetechniken zur Schmerzlinderung

  • Mentale Unterstützungsmethoden

Gleichzeitig bietet der Kurs die Möglichkeit, der Hebamme als erfahrener Expertin alle Fragen zu stellen. Außerdem kannst du andere werdende Väter kennenlernen, was dir zusätzliche Sicherheit gibt.

Falls der gemeinsame Kursbesuch nicht möglich ist, informiere dich anderweitig über den Ablauf einer Geburt. Es ist entscheidend, dass du eine Vorstellung davon hast, was auf euch zukommt. Inzwischen bieten viele Krankenkassen übrigens Kurse speziell für Väter an und übernehmen teilweise sogar die Kosten.

Kliniktasche und Dokumente rechtzeitig packen

Experten empfehlen, die Kliniktasche etwa ein bis zwei Monate vor dem errechneten Geburtstermin bereitzuhalten. Packt die Taschen gemeinsam und überprüft zweimal, ob alle wichtigen Dokumente vorhanden sind:

Unbedingt einzupackende Dokumente:

  • Mutterpass

  • Krankenversicherungskarte

  • Personalausweis

  • Allergiepass (falls vorhanden)

  • Einweisungsschein (falls vorhanden)

Denk aber auch an eine eigene Tasche für dich als Vater mit:

  • Bequemer Kleidung zum Wechseln

  • Toilettenartikeln

  • Snacks und Getränken für längere Wartezeiten

  • Kleingeld für Automaten

  • Eventuell Kamera (nach Absprache!)

Stellt die gepackten Taschen griffbereit zur Tür oder ins Auto, damit ihr im Ernstfall sofort starten könnt. Familienurkunden wie Geburts- oder Heiratsurkunde, Vaterschaftsanerkennungsurkunde und Familienstammbuch können notfalls auch nachträglich gebracht werden.

Geburtsplan mit der Partnerin besprechen

Ein Geburtsplan ist wie ein persönlicher Leitfaden, der eure Wünsche für die Geburt festhält. Er hilft sowohl euch als auch dem medizinischen Personal, in stressigen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Besprecht folgende wichtige Fragen gemeinsam:

  1. Wie möchte deine Partnerin während der Geburt unterstützt werden? Durch Massagen, Atemanleitung, motivierende Worte oder einfach nur durch stilles Händchenhalten?

  2. Möchtest du die Nabelschnur durchschneiden? Für manche Väter ist dies ein magischer Moment, andere empfinden es als befremdlich.

  3. Wie soll bei Komplikationen verfahren werden? Falls ein ungeplanter Kaiserschnitt nötig wird – möchte deine Partnerin dich dabei haben?

  4. Welche Wünsche gibt es für die Zeit unmittelbar nach der Geburt? Wollt ihr ein Familienzimmer nehmen?

  5. Wie lange kannst du Urlaub oder Elternzeit nehmen, um deine Partnerin im Wochenbett zu unterstützen?

Denk daran: Etwa 40% aller Geburten enden anders als geplant – mit einem Kaiserschnitt oder dem Einsatz einer Saugglocke oder Geburtszange. Der Geburtsplan soll daher eine Orientierung bieten, aber gleichzeitig Raum für Flexibilität lassen.

Im Kreißsaal selbst ist kein Platz für grundsätzliche Diskussionen. Diese müssen vorher geführt werden, da die Hebammen und Ärzte in ihrer professionellen Verantwortung stehen und schnell handeln müssen.

So unterstützt du deine Partnerin während der Geburt

Der Moment ist gekommen – deine Partnerin liegt in den Wehen und braucht dich jetzt mehr denn je. Als werdender Vater kannst du einen entscheidenden Unterschied für ihr Geburtserlebnis machen. Die Geburt ist ein komplexer und tiefgreifender Vorgang, der häufig mit starken Schmerzerfahrungen einhergeht. Deine einfühlsame Unterstützung kann dabei helfen, dass deine Partnerin diesen intensiven Prozess besser bewältigt.

Ruhe bewahren und präsent sein

Deine innere Ruhe überträgt sich direkt auf deine Partnerin. Selbst wenn du nervös bist, versuche, äußerlich Gelassenheit auszustrahlen. Eine Geburt ist ein emotional aufwühlendes Ereignis – wenn du Ruhe vermittelst, kann deine Partnerin besser einen klaren Kopf bewahren.

Präsent sein bedeutet nicht nur körperlich anwesend zu sein, sondern auch mental. Schalte dein Handy stumm und konzentriere dich voll auf deine Partnerin. Bleib an ihrer Seite, halte Blickkontakt und gib ihr durch deine Anwesenheit das Gefühl von Sicherheit. Denke daran: Du bist kein Zuschauer, sondern ein emotionaler Anker in diesem wichtigen Moment.

Mitatmen und motivieren

Eine der wirkungsvollsten Unterstützungsmethoden ist das gemeinsame Atmen. Während der Wehen ist die richtige Atmung für deine Partnerin besonders wichtig, da sie hilft, Spannungen abzubauen und den Schmerz besser zu verarbeiten. Atme mit ihr zusammen, um ihr zu helfen, einen guten Rhythmus zu finden.

Folge diesem einfachen Muster:

  • Beim Einsetzen einer Wehe beginnt ihr gemeinsam mit dem Ausatmen

  • Atmet durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus

  • Achte darauf, dass das Ein- und Ausatmen etwa gleich lang dauern

Zwischen den Wehen ist es wichtig, dass deine Partnerin neue Kraft schöpfen kann. Ermutige sie mit positiven Worten und sag ihr, wie gut sie das macht. Vermittle ihr das Gefühl, dass du überzeugt bist, dass sie es schaffen wird.

Massage, Snacks und Positionswechsel anbieten

Massagen können während der Geburt wahre Wunder wirken. Viele Studien belegen, dass Frauen durch Massage weniger Angst und Schmerzen haben und der Geburtsprozess oft schneller verläuft. Besonders wohltuend sind:

  • Sanfte Massagen im Schulter-Nackenbereich zur Entspannung

  • Feste Druckmassagen im unteren Rückenbereich während der Wehen

  • Fußmassagen zur Förderung der Durchblutung in den Wehenpausen

Beachte allerdings, dass manche Frauen während aktiver Wehen Berührungen als unangenehm empfinden können. In solchen Momenten solltest du dich zurücknehmen, ohne es persönlich zu nehmen.

Aufrechte Positionen und regelmäßige Positionswechsel unterstützen den natürlichen Geburtsverlauf. In aufrechter Haltung empfinden Gebärende die Wehen oft als weniger schmerzhaft. Ermuntere deine Partnerin daher, etwa alle 30 Minuten die Position zu wechseln, wenn ihr danach ist. Biete ihr zwischendurch kleine Snacks und Getränke an, damit sie bei Kräften bleibt.

Auf Wünsche und Grenzen achten

Jede Frau erlebt die Geburt unterschiedlich. Während einige viel Zuspruch und körperliche Nähe brauchen, benötigen andere mehr Raum. Beobachte aufmerksam, wie deine Partnerin reagiert, und passe deine Unterstützung entsprechend an.

Respektiere unbedingt ihre Wünsche und Grenzen. Ein respektvoller Umgang ist auch dann zu wahren, wenn deine Partnerin eine Entscheidung gegen eine empfohlene Maßnahme trifft. Du kannst in solchen Situationen als Vermittler auftreten und ihre Wünsche gegenüber dem medizinischen Personal vertreten.

Denke daran: Deine Aufgabe ist nicht, alles zu wissen oder zu kontrollieren, sondern deiner Partnerin emotionalen Rückhalt zu geben. Manchmal ist es das Wichtigste, einfach da zu sein und ihre Hand zu halten. Die meisten Frauen sagen nach der Geburt: "Das Wichtigste war, dass du bei mir warst".

Was du im Kreißsaal besser vermeidest

Im Kreißsaal spielen sich intensive, emotionale Szenen ab – und gerade hier können gut gemeinte Handlungen manchmal zum Problem werden. Viele Hebammen berichten, dass bestimmte Verhaltensweisen von werdenden Vätern die Geburtssituation unnötig belasten können. Erfahre, welche Fallstricke du besser vermeiden solltest, um deiner Partnerin und dem medizinischen Personal die Arbeit nicht zu erschweren.

Ungefragtes Filmen oder Fotografieren

Der Wunsch, die Geburt zu dokumentieren, ist verständlich – allerdings ist hierbei besondere Sensibilität gefragt. Die Geburt ist ein höchst intimer Moment, "der geschützt werden muss", wie Experten betonen. Vor dem Fotografieren oder Filmen solltest du unbedingt:

  • Die ausdrückliche Erlaubnis deiner Partnerin einholen

  • Das medizinische Personal fragen, ob sie auf Bildern erscheinen dürfen

  • Bedenken, dass deine Partnerin in einer verletzlichen Situation ist

Viele Väter verpassen durch die Kameralinse den eigentlichen emotionalen Moment. "Wir müssen den Vätern manchmal freundlich, aber mit Nachdruck sagen: Jetzt schauen Sie sich das Kind doch zuerst einmal in Ruhe an", berichtet ein Chefarzt der Geburtshilfe. Die wirklich schönen Bilder entstehen ohnehin meist erst nach der Geburt – wenn alle zur Ruhe gekommen sind.

Bedenke außerdem: "Ich weiß nicht, ob es richtig ist, wenn Kinder später ihre eigene Geburt anschauen können", gibt eine Hebammenprofessorin zu bedenken. Auch ein Neugeborenes hat ein Recht auf Privatsphäre.

Ungeduld oder Ablenkung durch das Handy

Eine der häufigsten Beschwerden von Hebammen ist die übermäßige Smartphone-Nutzung im Kreißsaal. Tatsächlich erleben sie "Mütter, die in den Wehenpausen unter der Geburt Insta-Stories posten, und Väter, die Candycrush spielen".

Die permanente Handynutzung beeinträchtigt:

  • Die Kommunikation mit dem medizinischen Personal

  • Die Konzentration auf den Geburtsprozess

  • Das wichtige erste Bonding mit dem Kind

Hebammen beobachten mit Sorge, wie "der steigende Handykonsum – nicht nur im Kreißsaal, sondern auch später auf der Station" die ersten wertvollen Momente mit dem Kind stört. "Alles, was eine Mutter davon ablenkt, sich ihrem Kind während der ersten Tage zu widmen, ist Gift für das sich entwickelnde Gehirn ihres Kindes", warnt ein Neurobiologe.

Viele Paare fühlen sich unter Druck, sofort Familie und Freunde zu informieren. Stattdessen empfehlen Experten: "Sagt allen schon vorher Bescheid, dass ihr die erste Zeit zu dritt ganz für euch haben möchtet."

Im Weg stehen oder medizinisches Personal stören

Der Kreißsaal ist ein Arbeitsplatz für Hebammen und Ärzte – und manchmal kann gut gemeinte Unterstützung hinderlich sein. Besonders in kritischen Situationen ist es wichtig, dem medizinischen Team Raum zu geben.

Folgende Verhaltensweisen solltest du vermeiden:

  • Dich mit dem Personal anzulegen (wenn es Probleme gibt, besser vor der Tür besprechen)

  • Bei medizinischen Eingriffen im Weg zu stehen

  • Ungefragte "Expertenmeinungen" zu äußern

Studien zeigen, dass "gut vorbereitete Väter seltener während der Geburt in Stress geraten und damit dann auch nicht zum 'Störpotential' werden". Besonders problematisch: "Je mehr medizinische Technik im Kreißsaal eingesetzt wurde, desto negativer erlebten die Männer das Geschehen."

Für manche Männer ist die empfundene Ohnmacht, nichts tun zu können, schwer zu verarbeiten. Hebammen bestätigen, dass "nicht alle Männer eine wirkliche Stütze für ihre Frau" sind. In solchen Situationen ist es manchmal besser, kurzzeitig den Raum zu verlassen und die Hebamme zu bitten, bei deiner Partnerin zu bleiben – dann bist du "zwar kurz nicht da, danach aber wieder zu hundert Prozent".

Was ich aus über 1000 Geburten gelernt habe

Nach tausenden Geburtsbegleitungen habe ich eine Erkenntnis gewonnen: Theoretisches Wissen ist wichtig, jedoch lernt man die tiefsten Einsichten erst durch praktische Erfahrung. Meine Beobachtungen aus über 1000 Geburten haben mir gezeigt, was werdende Väter wirklich wissen sollten.

Jede Geburt ist anders – Flexibilität ist entscheidend

Die Natur folgt keinem starren Plan. Während manche Frauen nur wenige Stunden in den Wehen liegen, dauert es bei anderen deutlich länger. Besonders bemerkenswert: Selbst bei der heutigen Geburtsüberwachung lässt sich nie genau vorhersagen, wie eine Geburt verlaufen wird. Tatsächlich enden etwa 40% aller Geburten anders als geplant – sei es durch einen Kaiserschnitt oder den Einsatz einer Saugglocke.

Flexibilität ist daher die wichtigste Eigenschaft, die du mitbringen solltest. Ich habe zahlreiche Väter erlebt, die an ihren festen Vorstellungen festhielten und dadurch unter enormem Stress standen. Diejenigen, die sich auf die Situation einlassen konnten, unterstützten ihre Partnerinnen wesentlich besser.

Kleine Gesten haben große Wirkung

Es sind oft die unscheinbaren Handlungen, die den entscheidenden Unterschied machen:

  • Ein sanftes Streicheln des Arms während einer Wehe

  • Das Mitatmen in gleichmäßigem Rhythmus

  • Ein feuchtes Tuch auf der Stirn

  • Beruhigende Worte ins Ohr geflüstert

Diese Gesten wirken deshalb, weil unser Gehirn sogenannte Spiegelneuronen besitzt. Diese Nervenzellen ermöglichen es, Emotionen anderer Menschen zu erkennen und zu spiegeln. Deine ruhige Präsenz überträgt sich direkt auf deine Partnerin und kann ihr helfen, Schmerzen besser zu verarbeiten.

Väter sind keine Zuschauer, sondern emotionale Anker

Die Vorstellung, Väter seien bei der Geburt bloße Zuschauer, ist längst widerlegt. Du bist kein Besucher im Kreißsaal, sondern ein emotionaler Anker für deine Partnerin. Als Vater fungierst du oft als Brücke zwischen der Mutter und dem Kind – eine Rolle, die bereits während der Geburt beginnt.

Studien belegen: Kinder mit aktiven Vätern, die emotionale Wärme bieten, entwickeln eine höhere Resilienz und bessere Problemlösungsfähigkeiten. Deine Rolle beginnt nicht erst nach der Geburt, sondern bereits im Kreißsaal. Du musst nicht alle Antworten haben oder die Situation kontrollieren können. Entscheidend ist vielmehr, dass du ein ruhiger und unterstützender Beistand bist, wenn deine Partnerin Herausforderungen gegenübersteht.

Dennoch ist es wichtig zu verstehen: Manche Frauen benötigen während der Geburt mehr Raum. In solchen Momenten zurückzutreten ist keine Schwäche, sondern zeigt emotionale Intelligenz und Respekt.

Die ersten Stunden nach der Geburt richtig nutzen

Nach erfolgreicher Geburt beginnt eine besondere Zeit, die für die Bindung zwischen Vater, Mutter und Kind entscheidend ist. Die ersten Stunden sind unglaublich wertvoll – nutze sie bewusst.

Bonding durch Hautkontakt

Der direkte Hautkontakt nach der Geburt ist nicht nur für Mütter, sondern auch für Väter von großer Bedeutung. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen: Der Hautkontakt hilft dem Neugeborenen, seine Körpertemperatur, Atmung und Herzfrequenz zu regulieren sowie den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Das sogenannte "Känguruhen" – das Halten des Babys unter deiner Kleidung an deiner Brust – wurde ursprünglich für Frühgeborene entwickelt, hat sich jedoch für alle Neugeborenen als äußerst wertvoll erwiesen.

Idealerweise sollte der Hautkontakt mindestens 90 Minuten ununterbrochen andauern, was zwei Schlafzyklen eines Babys entspricht. Dr. Bergman empfiehlt, dass auch Väter etwa in der zweiten oder dritten Stunde nach der Geburt intensiven Hautkontakt mit dem Neugeborenen haben, um das väterliche Gehirn tiefgreifend auf die Vaterschaft vorzubereiten.

Wichtig zu wissen: Dieser frühe Hautkontakt beeinflusst nachweislich die Gehirnentwicklung und das Sozialverhalten deines Kindes bis ins Erwachsenenalter hinein.

Nabelschnur durchtrennen – wenn gewünscht

Das Durchtrennen der Nabelschnur ist ein symbolischer Akt, der in vielen Kulturen dem Vater angeboten wird. Es markiert den Übergang vom geschützten Leben im Mutterleib zur eigenständigen Versorgung des Kindes. Allerdings ist dies kein Muss – entscheide selbst, ob du diesen Moment erleben möchtest.

Keine Sorge: Das Durchtrennen der Nabelschnur verursacht keine Schmerzen beim Baby, da sie keine Nervenbahnen enthält. Die aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt übrigens, die Nabelschnur nicht früher als eine Minute nach der Geburt abzuklemmen.

Ruhe bewahren und Familie später informieren

Die ersten gemeinsamen Stunden als Familie sind kostbar und einmalig. Viele Kliniken ermöglichen heutzutage, dass ihr – sofern alles gut läuft – ungestört Zeit miteinander verbringen könnt.

Widerstehe dem Drang, sofort alle Verwandten und Freunde zu informieren. Nehmt euch bewusst Zeit für diesen besonderen Moment – Verwandte und Freunde können auch noch eine Stunde später benachrichtigt werden. Tatsächlich empfinden viele Eltern diese ersten ruhigen Stunden als unbezahlbar.

Bedenke: Dein Baby war neun Monate im geschützten Bauch der Mutter und kommt nun in eine ungewohnte, helle und kühlere Umgebung. Der Körperkontakt zu dir als Vater gibt ihm Sicherheit und Geborgenheit in dieser Übergangsphase.

Fazit

Fazit: Deine Rolle als Vater ist unersetzlich

Die Geburt eines Kindes markiert zweifellos einen der bedeutendsten Momente im Leben einer Familie. Nach mehr als tausend Geburtsbegleitungen kann ich mit Gewissheit sagen: Väter spielen eine wesentliche Rolle bei diesem Ereignis. Deine Präsenz und Unterstützung machen einen entscheidenden Unterschied für das Geburtserlebnis deiner Partnerin.

Tatsächlich zeigt die Erfahrung, dass gut vorbereitete Väter wesentlich ruhiger und hilfsbereiter agieren können. Daher solltest du die gemeinsame Vorbereitung keinesfalls unterschätzen. Außerdem wird deutlich, dass kleine Gesten während der Geburt oft große Wirkung haben – sei es durch beruhigende Worte, sanfte Berührungen oder einfach durch deine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Obwohl jede Geburt einzigartig verläuft, bleibt eine Konstante bestehen: Deine emotionale Unterstützung ist unbezahlbar. Dennoch musst du auch bereit sein, einen Schritt zurückzutreten, wenn die Situation es erfordert. Diese Flexibilität zeigt wahre Stärke, nicht Schwäche.

Besonders hervorzuheben sind die ersten Stunden nach der Geburt. Diese kostbare Zeit bildet das Fundament für die Bindung zu deinem Kind. Folglich solltest du diese Momente bewusst erleben, statt sie hinter der Kameralinse oder am Smartphone zu verbringen.

Letztendlich geht es nicht darum, perfekt zu sein oder alles unter Kontrolle zu haben. Vielmehr kommt es darauf an, präsent zu sein – sowohl körperlich als auch emotional. Durch diese authentische Präsenz wirst du nicht nur für deine Partnerin eine unverzichtbare Stütze, sondern legst gleichzeitig den Grundstein für eine tiefe Verbindung zu deinem Kind.

Als werdender Vater stehst du vor einer wunderbaren Herausforderung. Mit den richtigen Vorbereitungen und einer offenen Haltung kannst du diese Reise selbstbewusst antreten. Unabhängig davon, wie die Geburt verläuft – deine Rolle dabei ist unersetzlich und der Beginn deiner lebenslangen Vaterschaft.

Marie Hoffmann

Marie Hoffmann ist leidenschaftliche Bloggerin und Expertin für Themen rund um Schwangerschaft, Babyalltag und Babyausstattung. Als Mutter von zwei Kindern kennt sie die kleinen und großen Herausforderungen, die junge Eltern täglich begleiten. Mit viel Einfühlungsvermögen und einer großen Portion Neugier teilt Marie ihre persönlichen Erfahrungen, gibt praktische Tipps und spricht offen über Unsicherheiten und Fragen, die viele Eltern beschäftigen.

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